Dienstag, 21. September 2010

Fiji Islands


So, nun ist es mal wieder an der Zeit in Ruhe nen Logbucheintrag zu verfassen. Wir schreiben die Sternzeit 2010.09.04, im Südlichen Sektor der Erdhalbkugel, ungefähr 1500 Meilen entfernt von der Nordinsel Neuseelands befinden sich die Fiji Islands. Müde vom kräfteraubenden und stressigen Studienalltag beschlossen vier wild entschlossene Studenten diese Inseln im Geiste Wilhelm von Humboldts zu erkunden, und wenn möglich neue Erkenntnisse bzgl. Flora und Fauna in die Alte Welt zurück zu bringen. Mit diesem Ziel startete die Expedition am 04.09 des Jahres 2010, und nicht etwa mit einer guten alten Hanse Kogge, nein sondern mit ner neuen 747 der Pacific Airlines. Die erst genannte Variante hätte wahrscheinlich den Midsemesterbreakzeitraum von zwei Wochen gesprengt.

Nach fast drei Stunden erreichten wir den Flughafen Nadi und es begrüßte uns ein heiß – feuchtes tropisches Seeklima. Kurz gesagt, rund 30 °C im Schatten! Könnte och schlimmer kommen!

Vom Flughafen wurden wir nach Lautoka ins Waterfront Hotel transportiert. Der Name ist mit Vorsicht zu genießen, wie sich am selbigen Abend noch rausstellen sollte. Das Hotel an Sich übertraf unsere Vorstellungen, denn wir fanden einen herrlichen Pool vor, nett eingerichtete Zimmer und auch nur wenige, kleine Cockroaches (Kakerlaken).

So gingen wir frohen Mutes zum Abendbrot und speisten dort sehr ordentlich. Zum Ende des Essens sprach uns ein Deutscher vom Nebentisch an, er hatte unsere Unterhaltung über geplante Aktivitäten mitgehört, und unsere Pronunciation als sehr German lastig entlarvt.

Er fragte uns nur kurz und knapp “Mhhh…Was macht Ihr denn hier eigentlich?“. Unsere Antwort war ebenso bestimmend “Na, Urlaub!“. Darauf hin erklärte er uns, dass dieses Hotel eigentlich ein Business Hotel sei und der nächste Strand 8 km entfernt. Naja, via goggle maps sah die Sache ein wenig anders aus. Aber er sollte recht behalten, Lautoka auch besser bekannt als „Sugartown“ war eine Industriestadt mit einer großen Holz – und Zuckerproduktion, aber ohne einen einzigen Strand. Und wir dort 10 Tage festgenagelt?! Ganz traurige Geschichte!

Am nächsten Tag beschlossen wir mit neuem Mute und sich nicht dem Schicksal ergebend Expedia zu kontaktieren, um unseren Vertrag stornieren zu lassen. Nach unzähligen Telefonkarten und ins Nichts führenden Gesprächen konnten wir mit Zustimmung des Hotelmanagers von unseren Vertrag zurücktreten.

Endlich Freiheit! Zumal wir nach einigen unterhaltsamen Talks mit Ortskundigen heraus fanden, dass „The Place to Be“ on the Fiji Islands die kleinen Inseln nord – westlich der Hauptinsel Viti Levu sind. Genauer gesagt die Yasawa- und Mamanucagroup.

Das erste Ziel war die kleine Postkarteninsel Beachcomber, ein Spaziergang um die Insel mit angezogener Handbremse dauerte ganze 20min. Mit dem ersten Sichten dieser Insel legte jeder von uns ein Grinsen an den Tag, welches die nächsten Tage auch nicht mehr verschwinden sollte. Der Werbeslogan FijiMe hatte bei uns gefruchtet! Geschlafen wurde in einem Dorm (Massenschlafgemach), was den Geldbeutel schonte, denn für umgerechnet 40 harte Euros war die Vollpension inklusive.

Die von uns ausgeführten Aktivitäten beschränkten sich auf Schnorcheln, Sonnenbaden und extremes Kartenspielen. Nach zwei Tagen auf Beachcomber beschlossen wir, getrieben von unserem unbändigen Entdeckergeist, weiter zu ziehen.

Es zog uns nach Norden zur Insel Wayasewa. Und auch dort war uns das Glück hold, wir bekamen Buras (Strandhäuser) für den Preis von Dormschlaufplätzen. Der Höhepunkt war ohne Zweifel das Schnorcheln mit den freundlichen Reefsharks, wie es auf der Veranstaltungs Blackboard des Resorts zu lesen war. Mit dem Leben abgeschlossen und einige Zeilen des Abschieds hinterlassend fuhren wir ungefähr fünf Kilometer vor die Küste. Und nach zwei Minuten Schnorcheln sahen wir auch schon die ersten Sharks, ein komisches Gefühl angesichts mehrmaligen „Weißen Hai“ guckens.

Aber es bestand keine Gefahr, denn sogar das Streicheln war möglich als ein Einheimischer einen Hai an den Seitenflossen festhielt. Zum Abendbrot gab es oftmals reichlich Fisch, was nicht unbedingt zu meinen Leibspeisen zählt und normalerweise Umgangen wird. In diesem Fall war es nicht Möglich, aber zu meiner Verwunderung schmeckte der Fisch recht gut, und mein Teller war wie gewöhnlich nach dem Essen wie leergefegt. Danach gabs noch ein paar Runden Kava mit den Dorfbewohnern. Kava ist ein aus der Kava - Wurzel zubereitetes Getränk, welches zur leichter Euphorie und Gesprächigkeit führt. Nette Umschreibung!

Geführt vom lonely planet steuerten wir nun die Perle der Fijis an, das Octopus Resort auf der Insel Waya. Die Kommentare und Beschreibungen passten vortrefflich zu unseren Bedürfnissen, hier nun ein kurzer Auszug:

“..... meticulous maintenance and constant evolution have fashioned a Shangri-La facade. Visitors are greeted with an oasis-like vision of a swanky bar-restaurant, which dishes up chilled tunes and fabulous food.”

So wurden wir von einem Ukulele spielenden Willkommenskomitee begrüßt und uns anschließend ein Cocktail gereicht. Dass nahmen wir alles mit unserem eingebrannten Dauergrinsen zur Kenntnis, mittlerweile gewöhnt an solch Art von Offerten, denn dies war das Standardprogramm jedes Inselresorts. Nach dem Ausschlürfen machten wir uns auf den Weg unsere Holzklassebetten im Massenschlafgemach zu beziehen. Das war aber auch der einzige Unterschied zu den “First Class“ Gästen.


So verbrachten wir die letzten beiden Abende mit herrlicher Unterhaltung in jeglicher Hinsicht vor einer Traumhaften “Kulisse“. I will never forget this!

Ach ja, is auf jeden Fall weiter zu empfehlen;)

Bula, Bula (…heißt soviel wie: hello or welcome, cheers or good health, is also alles dabei)

Micha
















Mittwoch, 15. September 2010

Black Water Rafting & der Tag am Meer

Das Wochenende vom 20.08 – 22.08 führte uns, eine Gruppe von 15 abenteuerlustigen Pfadfindern, die Reise nach Waitomo, Hamilton, Raglan und letztlich nach Karekare. Start für die erste Gruppe war der Freitag früh gegen 10am. Nachdem wir uns aus Auckland raus gekämpft hatten, gings gradewegs nach Cambridge, einer sehr englisch angehauchten Kleinstadt im Victorianischen Stil die vor allem für Pferdezucht und Rudersport auf den umliegenden Seen bekannt ist. Wir hielten uns dort nur für eine Stunde auf, um einen Kaffee und Sandwiches einzuatmen, weils den ganzen Tag aus Heimern schüttete. Die Nacht verbrachten wir im Juno Hall Backpackers, eine der bis jetzt besten Unterkünfte die man für umgerechnet 15 € bekommen kann, mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten, nen herrlichen Ofen und ner geräumigen Küche. Am Samstag stand dann ein Höhepunkt der Reise auf dem Plan. Zwölf unerschrockene aus unserer Reisegruppe wollten sich in die Caves zum Black Water Rafting stürzen.

Nach dem Anlegen des Ganzkörper Neoprenanzug, der Gummistiefel und des Helms samt Kopflampe gings Richtung Cave, wo jeder seinen Gummireifen in Empfang nahm. Auf dem Gummireifen sitzend glitten wir an schönen Stalagmiten, vom Boden wachsend, und Stalaktiten dem entsprechend anders herum (musste ich aber auch wieder nachgucken), vorbei und betrachtet die bizarren Formen der Tropfsteine. Im Verlauf der Tour sind einige Höhenunterschiede im Sprung zu überwinden. So bewegt man sich durch die gesamte Höhle. Der absolute Höhepunkt ist das Erreichen einer Höhle mit unzähligen Glühwürmchen. Im 12°C warmen Wasser liegend betrachteten wir das Funkeln an der Höhlendecke. Das war schön, aber noch besser war der Schoko – Nugat Riegel, der uns während dessen gereicht wurde! Alles im Allen ein herrliches Erlebnis, was ich weiter Empfehlen kann. Die Nacht vom Samstag zum Sonntag verbrachten wir in Hamilton im Eagles Nest Backpackers.

In Hamilton gibt es bis auf einen nett hergerichteten Park nichts. Dazu kam, dass wir nicht mal nen Bierchen im Hostel trinken konnten. Was sehr traurig war und merklich auf die Stimmung drückte!

Der Sonntag führte uns dann an die Westküste nach Raglan und Karekare. In Raglan konnten wir einigen Dutzend kite – surfern beim Fliegen zugucken. Und in Karekare genossen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang gepaart mit einem leckeren Burgern.